Diese „Räume der Selbstwirksamkeit“ suchen viele Menschen durch Beten, Yoga, Meditation oder Sport. Denn passiv ausgeliefert sein, so wie im Lockdown, bedeutet Stress. Wir brauchen die persönliche Handlungsoption, dieses „Etwas-tun-Können“, um Stresshormone abzubauen und psychisch stabil zu bleiben. Auch Sport und Achtsamkeit helfen, den inneren Alarmzustand zu bewältigen.
Viele Menschen öffneten sich in der Corona Zeit (oftmals zur eigenen Überraschung), einer Form der Spiritualität. Das kann beispielsweise dabei helfen, über die Zeiten einer Krankheit hinwegzukommen. Längst belegen neurobiologische Forschungen positive Folgen für Körper und Psyche durch so genannte „Gleichgewichtsprozesse“. Sie sind das Ziel vieler spiritueller Übungen.
Europaweit bekannter Trendforscher Matthias Horx, über die Zukunft: „Religiöse Influencer/innen posten, bloggen, twittern, teilen und streamen im Namen Gottes. Nur selten im Auftrag von etablierten Kirchen und Religionsgemeinschaften, größtenteils völlig unabhängig von ihnen“.
Was zählt ist, wirklich „real“ zu sein: Eine authentische, spirituell verankerte Persönlichkeit. Religiöse Influencerinnen und Influencer machen im Internet (YouTube, Instagram, Podcasts) Werbung für ihre religiösen Überzeugungen. Das große Geld machen sie noch nicht. Denn sie haben noch nicht so viele Follower bzw. Fans, wie ihre Pendants (Mode- und Kosmetik Influencerinnen).
Diese „Influencer des göttlichen Bewusstseins“ wollen ihren Fans nichts verkaufen. Dennoch erreichen sie immer mehr junge Menschen und der langsame Aufbau einer neuen Strömung, wird am Ende doch zu wirtschaftlichen Umsätzen führen.
Meine Meinung: Spiritualität und Bewusstsein werden zum „Mainstream“. Sie werden sich wie Yoga, gesundes Essen, nachhaltiges Handeln und sozialverträgliche Lebensweisen langsam in unseren menschlichen Alltag integrieren. Parallel zu den gesellschaftlichen und medizinischen Veränderungen im Zeitrahmen bis 2030.
Jüngere Generationen tun sich leichter und akzeptieren, dass Mystik erklärbar und verständlich aufbereitet wird. Ich denke da an biologisches Essen. Vor 40 Jahren, als ich damit begann, war es noch ein „verrückter Spleen“. Heute gehört biologische Ernährung zum guten Ton.
Realistische Spiritualität: Mit der Spiritualität wird es genauso sein. Der Durchbruch für eine „realistische Spiritualität“ wird eingeleitet durch die Erklärungsmodelle der Naturwissenschaften, allen voran Physik und Neurobiologie. Bewusstsein, Gesundheit, Emotionen, Energie, Schwingung und Frequenz. Die Naturwissenschaften sind auf dem Weg, alles in seiner Funktionalität zu erklären und langsam tropft dann das Wissen in den Mainstream.
